#Lohtaja2018 

Jugendfeuerwehren im finnischen XXL-Camp 

300 deutsche Jugendfeuerwehrleute, Betreuer und Helfer erlebten in diesem Sommer ein ganz spezielles Zeltlager-Highlight: mit insgesamt 2.700 Teilnehmern auf einem Militärgelände in Lohtaja, direkt an der Westküste Finnlands. Wir waren auch als Deutsche Jugendfeuerwehr mit dabei und berichten Euch gerne von einer aufregenden Woche. 

„Team Deutschland“ das waren  

- eine Großgruppe der Jugendfeuerwehr Dortmund,  

- die Jugendfeuerwehren Hohen Pritz und Lübtheen aus dem Kreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern,  

- die JF Berlin-Staaken,  

- das Jugendforum aus Leipzig und die JF Frauenstein aus Sachsen,  

- die Jugendfeuerwehren Maxhütte-Winkerling und Postbauer-Heng aus der Oberpfalz in Bayern,  

- Mitglieder des Landesjugendforums Brandenburg und aus den Jugendfeuerwehren Potsdams,  

- die Jugendfeuerwehren Schulzendorf, Lichterfelde, Altenhof, Welzow und Wandlitz aus Brandenburg.  

Zu dem großen deutschen Tross gehörten aber auch viele Kameraden, die sich aufgrund ihrer langjährigen Kontakte zu finnischen Feuerwehren eigens für das Helferteam gemeldet hatten – als Ausbilder bei den Trainingseinheiten der Jugendlichen, als Ansprechpersonen für die internationalen Gruppen und sogar als Unterstützer im Verpflegungsbereich. 

Die kilometermäßig längste Anreise von den Jugendfeuerwehren hatte die bayerische Gruppe aus Maxhütte-Winkerling, mit dem größten Konvoi reisten die Dortmunder. Erste Treffen der Deutschen stiegen bereits auf den Fährfahrten von Lübeck-Travemünde nach Helsinki. Aber es wählten auch Teilnehmer den Landweg: Betreuer und Unterstützer aus Potsdam reisten über Schweden an. In Finnland angekommen, mussten sich die Neulinge an einige Besonderheiten gewöhnen. Denn es wurde ja nachts wirklich nicht dunkel. Davon im Vorfeld zu hören und es dann im Zeltlager mit den traditionell hellen, durchlässigen deutschen Zelten zu erleben, das war schon ein Unterschied. Das hatte natürlich auch Einfluss auf die „gefühlte Nachtruhe". Ein zweiter wesentlicher Punkt war das Essen im Stehen. Eigentlich nicht wild, aber eben auch gewöhnungsbedürftig.  

Was in Finnland bei den Zeltlagern mit internationalen Jugendfeuerwehren wirklich ein Erfolgsrezept ist, das sind die Tagesprogramme in den gemischten Gruppen. Es wurden also auch in Lohtaja zu Beginn des Camps die Deutschen, einige Russen und einige Finnen in Teams aufgeteilt – nach Alter, nicht nach JF-Zugehörigkeit. Jugendleiter und Übersetzer begleiteten diese Gruppen im Programmablauf.  

Für die Jugendlichen gehörten die unterschiedlichen Aufgaben in der Technischen Hilfeleistung und das Klettern sicherlich zu den beliebtesten Programmpunkten. Diese Form von feuerwehrtechnischer Ausbildung kennen nur wenige aus Zeltlagern hier in Deutschland. Die Jugendlichen durften tatsächlich Schrottfahrzeuge zerschneiden - immer in direkter Begleitung eines Ausbilders und entsprechend dem eigenen Alter. 

Natürlich sollten auch Spiele und typische Zeltlageraktionen nicht zu kurz kommen: kleine Lagerolympiade am Strand, Basteln und Werken, abendliche Disco und Lagerfeuer. 

Es war ganz sicher für jeden Teilnehmer – für die Mädchen und Jungen sowie für die Jugendleiter – etwas besonderes. Eine echte Erfahrung. Dazu zählen auf jeden Fall auch Abläufe und Regeln, die wir aus deutschen Zeltlagern so nicht kennen und wo wir als Jugendleiter gewisse Anpassungsprobleme haben. Sowas gehört schlichtweg zu internationaler Jugendarbeit dazu, neues Kennenlernen heißt nicht zwingend, alles Neue gut zu finden. Was dennoch immer bleibt, ist die wertvolle Erfahrung. 

Was aber definitiv auch zu den besonderen Erfahrungen gehört und bei den meisten mit Sicherheit überwiegt, sind die tollen Freundschaften zu den finnischen Feuerwehrleuten, die große Gastfreundschaft der Finnen und die neuen Kontakte zu Jugendfeuerwehr-Akteuren aus Deutschland. 

Mit Blick auf diese tollen Begegnungen, die Bereitschaft der Jugendfeuerwehren, sich auf dieses Abenteuer einzulassen und den großen individuellen Einsatz blicken wir sehr stolz und freudig auf das Zeltlager in Lohtaja zurück. 

Vielen Dank an alle! Euer Bundesjugendleiter Christian Patzelt