Seit über einem Jahr ist die Jugendarbeit durch die Corona-Pandemie massiv eingeschränkt. Hiervon betroffen sind auch die Jugendfeuerwehren. Gruppenstunden in Präsenz können nur sehr unregelmäßig durchgeführt werden. Dies ist der dynamischen Lage der Pandemie geschuldet. Die Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer ließen sich viel einfallen, um den Kontakt zu ihren Mitgliedern zu halten. Whats App Gruppen wurden, sofern sie nicht schon bestanden haben, eingerichtet und der Kontakt untereinander aufrechterhalten. Digitale Ausbildung war die Neuerung, die durch Corona Einzug hielt. Dennoch stieß man auch hier schnell an seine Grenzen. Mangelnde Hardware bei den Mitgliedern oder eine zu geringe Bandbreite im ländlichen Raum schränkten diese Vorhaben oft ein. Aber auch die schulischen Belastungen im Homeschooling sind für die Jugendlichen eine Herausforderung.
Wenige Tage vor der sogenannten „Bundesnotbremse“ haben wir die Gelegenheit genutzt, mit einem Teil der Mitglieder der Jugendfeuerwehr Remagen ein Interview über die aktuelle Situation zu führen. Dieses Interview fand unter Einhaltung der Corona-Vorschriften und in Einzelgesprächen statt.
Jugendfeuerwehrwart Dirk Schorn: „Die aktuelle Situation macht uns die Durchführung der Jugendarbeit in der Jugendfeuerwehr sehr schwer. Nicht nur die hohe zusätzliche Verantwortung der Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer stellen uns täglich vor neue Herausforderungen, sondern auch der Umgang mit unseren Mitgliedern. Hygienekonzepte bei den Gruppenstunden, sofern sie überhaupt durchgeführt werden können, die Einrichtung von Kleingruppen oder die Absage der Jahrestour nach Holland im vergangenen Jahr oder nach Österreich in diesem Jahr sind für unsere Mitglieder sehr schmerzhaft.“
„Für dieses Jahr wurden ebenfalls das Kreiszeltlager und die dazugehörigen Wettbewerbe abgesagt. Aber es tut einem persönlich auch weh, dass die Jugendarbeit nahezu unmöglich ist. Hier zu sitzen und die psychischen Auswirkungen bei den Jugendlichen mitzubekommen, ist hart. Das wird uns sicher „nach der Pandemie“ noch vor ganz andere Herausforderungen stellen,“ so der stellvertretende Jugendfeuerwehrwart Yannik Moser.
Das Interview wurde in lockeren Gesprächen mit den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr geführt. Inhaltlich ging es um die Fragen: Corona, wie geht es Dir damit? Seit einem Jahr kaum noch Gruppenstunden in der Jugendfeuerwehr, was machst Du mit der zusätzlichen Zeit? Homeschooling und Jugendfeuerwehr, wie ist das für Dich? Was hältst Du von einer digitalen Ausbildung? Wie kann Dich die Jugendfeuerwehr unterstützen, was wünschst Du Dir? Was vermisst Du persönlich in der Corona-Pandemie? Wie siehst Du die Zukunft „nach Corona“?